Wann ist ein Meteoritenkrater ein Meteoritenkrater?

Es gibt Leute, die glauben, dass das dann der Fall ist, wenn ein diskutierter Krater von einem Gremium für akzeptiert befunden wird und dann in eine offizielle Datenbank Eingang findet, wie es z.B. bei der Datenbank Earth Impact Database in Kanada der Fall ist. Andere Leute sind dagegen überzeugt, dass ein Meteoritenkrater dann ein Meteoritenkrater ist, wenn es klare wissenschaftliche Befunde für einen meteoritischen Ursprung gibt, und diese Leute bezweifeln, daß irgendein Gremium zuständig sein kann, um über Resultate wissenschaftlicher Forschung zu befinden. Das ist ein Grund, warum unterschiedliche Datenbanken ganz unterschiedliche Zahlen für etablierte irdische Meteoritenkrater (Impaktstrukturen) nennen. Lassen wir diesen feinen Unterschied einmal beiseite, so gibt es eine ganze Reihe von Kriterien (z.B. morphologische, geologische, geophysikalische, mineralogisch-petrographische, geochemische) als Basis für eine Beurteilung eines Meteoritenkraters, und einige dieser Kriterien gelten als Beweis für einen Impakt. Mit anderen Worten und um es einfach auszudrücken: Bei der Kartierung basaltischer Gesteine im Gelände wird man überzeugt sein, es mit Vulkanismus zu tun zu haben, und bei der Kartierung von Gesteinen mit Schockmetamorphose wird man überzeugt sein, dass in der Nähe ein Impakt stattgefunden haben muß.

Impakt-Kriterien – zwingende und weniger zwingende – wie sie von Norton, O.R. (2002): The Cambridge Encyclopedia of Meteorites. – Cambridge University Press, pp. 291-299, und French, B.M. (1998): Traces of Catastrophe. A Handbook of Shock-Metamorphic Effects in Terrestrial Meteorite Impact Structures. Lunar and Planetary Institute, pp. 97-99 und anderen zusammengestellt wurden, sind im oberen Link-Bild als PDF-Poster anzuklicken.

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