Impaktbrekzien (Impakt-Breccien) – monomikte und polymikte Brekzien, Resurge-Brekzien, Gangbrekzien, Megabrekzien
Einführung
Eine Brekzie (Breccie) ist ein klastisches Sedimentgestein, das aus eckigen Komponenten in einer verfestigten Matrix besteht. Brekzien können bei den verschiedensten geologischen Prozessen entstehen; so gibt es: tektonische Brekzien, vulkanische Brekzien (Eruptionsbrekzien, Schlotbrekzien, pyroklastische Brekzien), sedimentäre Brekzien (z.B. Bergsturz– und Hangschuttbrekzien), diagenetische Brekzien, Kollapsbrekzien (z.B. in Karstgebieten). Je nach Ursprung der Komponenten unterscheidet man monomikte (monogenetische, monolithologische) und polymikte (polygenetische, polylithologische, Brekzien.
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Wanapitei-Impaktstruktur (Kanada): polymikte Impaktbrekzie.
Monomikte Impaktbrekzie; Azuara-Impaktstruktur (Spanien).
In Impaktstrukturen gehören monomikte und polymikte Brekzien zu den markantesten makroskopischen Merkmalen.. Sie können sich während verschiedener Phasen der Kraterentstehung bilden: im Gesteinsmassen-Fluss hinter der Schockfront, die vom Einschlagspunkt ausgeht, während der Exkavation und der Bildung des sogenannten transienten Kraters (Grieve et al. 1981, Melosh 1989), beim Auswurf des ausgeräumten Materials, bei der Landung der Auswurfmassen (Ejekta) und ihrer Vermischung mit dem anstehenden Material (sog. ballistische Erosion; Oberbeck 1975) sowie während des Kollapses des transienten Kraters in der Modifikationsphase (Melosh 1989). Bei diesem sehr komplexen Prozess können Brekzien bereits früher gebildete Brekzien in sich aufnehmen. Das führt zu Brekzien-in-Brekzien und sogar zu multiplen Brekzien-Generationen, was bei anderen geologischen Prozessen im allgemeinen unbekannt ist.
Massive Impakt-Brekzienschicht („Bunte Brekzie“-Auswurfmassen) über autochthonen Malm-Kalksteinen; Ries-Impaktstruktur (Deutschland), Steinbruch Gundelsheim.
Massive Impakt-Brekzienschicht (Basalbrekzie) erosiv über Kreide-Sedimenten (Utrillas-Formation); Rubielos de la Cérida-Impaktbecken; bei Fuentes Calientes.
Impaktbrekzien können in allen Größenmaßstäben beobachtet werden: megaskopisch (Megabrekzie), makroskopisch und mikroskopisch, und sie treten in Form von Gängen auf. Gänge im üblichen geologischen Sinne sind in der Regel plattenförmige Körper aus unterschiedlichen Materialien (Minerale, Gesteine, Erze), die ein Wirtsgestein durchschlagen.
In Impaktstrukturen spielen Brekziengänge eine wichtige Rolle, um die Vorgänge bei der Impakt-Kraterbildung zu verstehen. Sie sind für viele Impaktkrater beschrieben worden, und sie wurden sehr detailliert in den Strukturen von Rochechouart (Frankreich) und Azuara/Rubielos de la Cérida (Spanien) erforscht. Man nimmt generell an, dass die Brekziengänge größtenteils in der Phase der Exkavation entstehen, wenn brekziiertes Material in die Wände und den Boden des sich ausdehnenden Exkavationskraters injiziert wird. Später, in der Modifikationsphase entstehende Brekziengänge können früher gebildete Gänge vereinnahmen, was dann zu Brekziengang-Generationen führen kann.
Impakt-Brekziengang durchschlägt messerscharf gut gebankten Muschelkalk-Dolomit. Rubielos de la Cérida-Impaktbecken (Spanien).
Eine besondere Gruppe von Brekzien bei einigen Kratern sind die sogenannten Resurge-Brekzien, die bei einem Einschlag in flaches Wasser und im Zuge des zurückströmenden Wassers gebildet und abgelagert werden.
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